Life is better in Asia – Rundreise durch Südostasien Teil 6/18 – Chiang Rai
Chiang Rai 4.12.2019 bis 6.12.2019
4.12.2019
Pünklichst um 9 Uhr hat uns unser Private Driver namens Doi abgeholt. Die Besitzerin vom Canary fragte uns noch ganz verwundert, warum wir nicht mit dem Minivan für 500 Baht nach Chiang Rai weiterfahren. Sohalt…
Diesmal war ich gut vorbereitet. Zwei Vomex 20 Minuten vor Start und der Sitzplatz vorne sollten mich vor dem Schlimmsten bewahren. Und zwei neue Plastiktüten.
Und dann ging der wilde Ritt auch direkt los. Kaum raus aus Pai, waren wir direkt auf der Höllenroute. Aber diesmal konnte ich die Landschaft fast schon ein bisschen genießen. Nach 30 Minuten Fahrt wurde mir allerdings doch etwas flau im Magen. Ich werd doch nicht etwa wieder…? Nein, alles gut gegangen. Diesmal. Kaum waren wir wieder auf einer normalen Strecke, bin ich gleich mal für gut 2,5 Stunden weggeknäckt. Nichts mehr mitbekommen. Gute Medis. Es gab dann ca. 2 Stunden vor Chiang Rai eine Essenspause und anschließend hab ich nochmal gut 1,5 Stunden gepennt. Die Straßen waren zwischendurch aber anscheinend doch noch mal ziemlich – äh – krass, aber der Fahrer ließ sich nicht beirren und raste mit hoher Geschwindigkeit (egal wie die Straßenverhältnisse waren) in Richtung Ziel. Und nach fast genau sechs Stunden erreichten wir unser Hotel, das Star Bright Court. Mit dem Minivan hätte es übrigens ca. acht Stunden gedauert. Ha 😛
An der Rezeption wollte Doi noch wissen, ob er uns noch ein bisschen in Chiang Rai rumfahren soll, ansonsten würde er jetzt wieder fahren. Nene, wir mieten uns dann mal wieder einen Roller. Und noch bevor wir einchecken konnten, versuchte man uns irgendwelche geführten Tagestouren anzudrehen. Ähh hallo?! Wir wollen jetzt erst einmal chillen und dann auf eigene Faust los. Was geht denn hier bitte ab? Irgendwie war das etwas nervig.
In einem kleinem Restaurant gabs dann Pad Thai und Nudelsuppe für uns. Und Wlan. Wir mussten ja ziemlich zügig unsere Weiterreise nach Laos planen. Dabei haben uns ein paar Webseiten von Bloggern sehr gut weitergeholfen. Anschließend schlenderten wir noch über den Nachtmarkt, der mal wieder direkt in unserer Hood war. War auch wieder sehr interessant das Treiben dort zu beobachten und so komplett anders als zuvor. Das Essen war hier sehr viel regionaler. Wir gönnten uns als Nachspeise noch Sticky Rice with Mango. Ein Gaumenschmaus!
Und was uns auch aufgefallen ist, hier gibt es tendenziell eher weniger Langnasen. Aber viele ältere Herren mit jüngeren Thai Frauen an der Hand. Okkeeeeyyy. Am nächsten Tag fanden wir auch heraus warum. Hier können sich Ausländer nämlich verheiraten und es notariell beglaubigen lassen…
5.12.2019
Bevor wir zum Frühstück gegangen sind, wollten wir uns über unser Hotel einen Roller besorgen. Der Rezeptionist funkte bei den Rollermenschen durch und nach ca. 3 Minuten waren sie mit einem Flitzer da. Zwei richtige (Kinder-)Rocker waren das. Ohrringe, cooles Bike… Aber doof. Die wollten nämlich nicht nur den Reisepass einbehalten, sondern auch noch 3000 Baht (89 Euro) Kaution!!! Spinnts ihr, oder was? Soviel hatten wir ja gar nicht mehr. Und überhaupt wollte das noch niemand bisher von uns. Ein Foto vom Reisepass ok, aber den komplett abgeben. Nicht mit uns. Die haben wir ganz schnell weitergeschickt. Wir sind zu der Frau direkt nebenan und haben uns da ne Mühle ausgeliehen. Foto vom Reisepass und 1000 Baht (29,70 Euro) haben der Dame vollkommen gereicht. Dafür hat sie uns einen Roller mit komplett leeren Tank überlassen. Nett. Helm war wieder Pink, aber diesmal fast passend. In unserem healthy Frühstückscafé haben wir noch mit einer Schweizerin und ihren Mädels (10 und 8 Jahre) gequatscht. Die machen gerade eine Weltreise und sind seit einem Jahr unterwegs. In der Schweiz geht sowas – Deutschland ist da einfach zu ignorant.
Unser erstes richtiges Ziel heute war der Busbahnhof Terminal 2. Etwas außerhalb von Chiang Rai. Deutsch wie wir sind, wollten wir auf Nummer sicher gehen und die Tickets schon einen Tag vorab kaufen. Freundlich wurden wir darauf hingewiesen, dass wir die Tickets aber erst eine Stunde vor Abfahrt kaufen könnten. Okay.
Dann halt zum nächsten Tagespunkt. Der White Temple (Wat Rong Khun).
Es ist schwierig diese Anlage zu beschreiben. Wir sehen es eher als Kunstprojekt, als buddhistischen Tempel. Alles glitzerte, blinkte und leuchtete. Sehr schön anzuschauen. Aber bei genaueren Betrachten erkannten wir Figuren wie die Turtles, Köpfe von verschiedenen Comichelden hingen in Bäumen und auch Alien vs. Predator waren zu erkennen. Ähm ja. Außerdem floss auch noch der Hinduismus mit ein. Es wirkte ein bisschen wie Disneyland. Ziemlich cheesy (vor allem die Light Show). Aber egal wo man hinschaute, überall gab es etwas Neues zu entdecken. Und zwischendurch immer wieder buddhistische Traditionen. Es waren unfassbar viele asiatische Touristen vor Ort. Viele von ihnen schienen das ganze sehr ernst zu nehmen und beteten vor den Buddhafiguren und spendeten fleißig Geld. Die Außenanlage konnten wir umsonst besichtigen. Für den eigentlichen Tempel zahlte man 100 Baht (2,96 Euro) Eintritt. Christian wartete draußen, während ich mit dem „Asiafluss“ mit in den Tempel schwamm. Auch hier wieder für uns zusammenhangslose Details, aber dennoch sehr spannend. Natürlich hat sich der Architekt dabei was gedacht, dass dann im Buddhistischen Sinn ergibt.
Völlig overloaded und etwas irritiert zogen wir weiter.
Diesmal zum Blue Temple. Ein sehr schönes Blau! Von außen nicht ganz so verkitscht. Schöne Schnitzereien. Aber auch wieder wahnsinnig viele Touristen und auch teilweise richtig respektlose Menschen.
Innen war es dann wieder sehr – künstlich – aber dennoch auch interessant.
Joa, dann waren wir aber erst mal durch mit „Kitsch“ und suchten uns wahllos einen weiteren Tempel auf Google Maps aus (Wat Phra Keaw). Und wir hatten Glück. Dort war es ganz ruhig. In einem großen Teich gab es viele Schildkröten und Welse platschten ab und zu aus dem Wasser. Außerdem konnten wir einen wunderschönen Jade – Buddha betrachten. Ein Museum mit alten Artefakten gab es auch noch.
Danach flitzten wir noch am Clock Tower vorbei und gaben anschließend ohne Probleme unseren Roller zurück. Jetzt hatten wir Kohldampf vom Allerfeinsten! Da gab es gleich um die Ecke von uns das Siam Corner. Leckeres Thaiessen gabs dort! Nicht scharf bestellt und scharf bekommen. Wie immer halt 🙂
Danach wollten wir noch einen Nachtisch. Dazu sind wir aber wieder auf den Nachtmarkt nebenan. Ice-Rolls wollten wir haben. Und genau richtig war es. Handwerklich und geschmacklich Top!
Morgen Früh um 10 Uhr fährt der Bus uns über die Grenze nach Laos. Chiang Rai hat natürlich noch viel mehr zu bieten. Hier war es nochmal komplett anders als in Chiang Mai und Pai. Es wirkte irgendwie etwas „industrieller“ und nicht so bunt bzw. alternativ wie die vorherigen Orte. Trotz dieser schrägen Tempel hier! Thailand war unseren Erwartungen entsprechend wieder eine Reise wert. Die Leute sind meistens sehr freundlich und hilfsbereit, Essen kann man hier was man möchte. Wir konnten wieder viele positive Eindrücke sammeln, die wir so schnell nicht vergessen werden. Das wird sicherlich nicht unsere letzte Reise hierher gewesen sein.
Jetzt sind wir gespannt auf Laos und unsere Weiterreise nach Luang Prabang. Dorthin fahren wir zwei Tage mit einem Slowboat über den Mekong. Wir freuen uns auf die Landschaft und auf das Entschleunigen. Die letzten Tage waren zwischendurch schon auch anstrengend, da wir ständig unterwegs waren. Jetzt wartete vorerst nur die Natur auf uns; ja nur auf uns 😉
6.12.2019
Nikolausi! Fällt aus… Wir waren wegen etwas ganz anderem aufgeregt. Der Übertritt nach Laos. Und weil wir so deutsch sind, waren wir deswegen auch gleich mal fast 1,5 Stunden bevor der Bus nach Bokeo losfuhr am Busbahnhof. Okeeeeeeey, viel machen kann man jetzt hier nicht wirklich. Doof durch die Gegend schauen oder Löcher in die Luft starren, das geht ganz prima… Guter Zeitvertreib. Oder beim Rauchen einen Franzosen kennenlernen, der unter anderem mit uns im Bus saß. Dann ging es endlich los. Gleich zu Beginn haben wir zwei Zettel in die Hand gedrückt bekommen. So was wie ein Visaantrag. Sollten wir ausfüllen. Während der Fahrt, oder was? Halloooooooo?! Augen zu und durch. Vomex eingeschmissen, weil ich ja während der Fahrt nicht lesen oder schreiben kann, ohne dass mir gleich wieder speiübel wird, ge. Wenigstens dann bisserl geschlafen. Ach ja, wir hatten übrigens einen großen Bus zu sechst 😀 Insgesamt vier Deutsche, ein Franzose und eine Holländerin. Joa, laut Internetberichten ist das wohl so der Standard. Diesen Weg nehmen nur sehr wenige zum Grenzübertritt, obwohl es an dieser Stelle der einfachste ist 🙂 Weil: Bus fährt uns bis zur Grenze, wir steigen aus und lassen unser Gepäck im Bus, dann holen wir uns unseren Ausreisestempel, steigen wieder in den Bus ein, fahren weiter um unser Visum für Laos zu bekommen, dafür steigen wir wieder aus dem Bus, gehen über die Grenze und steigen wieder ganz bequem in den Bus ein. Der fährt uns dann bis zum Busbahnhof in Ban Houayxay. An der Grenze war übrigens NIX los! EasyPeasy alles verlaufen. Ha und wir machen uns da ewigst Gedanken, ob alles gut war. Da wir uns vorher auch genauestens informiert haben wussten wir, dass wir 30 Dollar und ein Passbild benötigen. Mit den Dollar haben die nur ganz schön rumgeeiert! Maaan, die Scheine durften keine Macken haben. Find mal so einen „blütenreinen“ Schein… Aber wie gesagt, sonst keinerlei Probleme gehabt.
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