Life is better in Asia – Rundreise durch Südostasien Teil 9/18 – Luang Prabang
Luang Prabang 8.12.2019 bis 12.12.2019
8.12.2019
Am Morgen gabs um 7 Uhr Frühstück, um 8 Uhr wurden wir abgeholt und um 9:30 Uhr ging der „wilde“ Ritt weiter. Diesmal waren wir alle vorbereitet und wärmer angezogen. Quasi alles „warme“ was wir im Gepäck hatten. Zwiebellook… Und das Boot heute war viel größer und komfortabler! Ahhhh, das wird eine angenehme Fahrt. Ein Fahrgast machte noch einen auf Rocky und rannte vor Fahrtbeginn die Treppe permanent rauf und runter. Dann strechte er sich auf dem Boot, sodass auch der Kapitän darüber schmunzeln musste. Dieser Fahrgast erhielt von Christian den Namen Mister Muscle.
Ich hatte zwei Stunden später schon wieder Hunger und fast meinen ganzen Proviant verputzt. Dann halt erst einmal schlafen. Nach dem Aufwachen bisschen durch die Gegend gekuckt. Wieder geschlafen. Gekuckt, geschlafen… So verging die Zeit. Inzwischen haben sich Pascal (aus der Schweiz) und Jonathan (aus Dänemark) zu uns gesellt. Die beiden waren auch schon am Vortag mit uns auf dem Boot.
Die Umgebung veränderte sich und es wurde felsiger, sandiger, aber immer noch mit ganz viel Grün drumherum. Ein Blick auf MapsMe (Tipp von Eric; für Reisende eine super App) verriet, dass wir auch fast schon da waren. Etwas außerhalb von Luang Prabang wurden wir dann abgesetzt. Und da wir schon eine so feste Gruppe waren, nahmen wir (Eric, Tiago, Pascal, Jonathan, Christian und ich) das TukTuk gemeinsam in die Stadtmitte. Und verabredeten uns für später auf dem Nachtmarkt.
Das Silkhane Guesthouse war nur zwei Gehminuten vom Nachtmarkt in einer Seitenstraße versteckt. Als wir unser Zimmer bekamen, begrüßte uns die Toilette gleich mit fröhlichem geblubber. Okeeyy, gehört das so? Scheinbar, weil sie das häufiger machte; auch nachts.
Kurze Zeit später, nachdem wir uns beide eine SimCard besorgt haben, trafen wir uns wieder mit Tiago, Eric, Pascal und Jonathan. Und dann waren da auch noch Kathi und Arun. Die kannten Tiago noch aus Chiang Rai. Arun ist Tochter einer Holländerin und eines Deutschen und hat bis vor zwei Jahren in Beijing/China gelebt. Sie ist dort geboren und hat englisch, holländisch und mandarin gelernt. Deutsch spricht sie erst seit zwei Jahren, als sie nach Wiesbaden mit ihren Eltern gezogen ist. Wäre keinem aufgefallen, dass sie erst so kurz die Sprache spricht. Super interessant! Sie wurde beim Essen natürliche auch gefragt, auf welcher Sprache sie träumt und denkt etc.
Die Truppe zog weiter in die Happy Bar, da sich aber Sonja und Dominik noch kurz vorher zu uns gesellten, blieben wir mit ihnen auf dem Marktplatz sitzen und quatschten. Sie ist Polizistin in Herrsching und er Ranger in Oberammergau. Die Welt ist ja so putzig klein. Die beiden waren übrigens auch auf unserem Boot. War ein sehr schöner Abend.
Aber fast schon unerträglich kalt. Scheinbar hatten wir nämlich die kälteste Woche zu der Jahreszeit erwischt. Bis zu 2 Grad nachts. Ja und das bekamen wir dann auch noch zu spüren…
9.12.2019
Ahhh, es war soooooooo kalt! Wir hatten nur eine bezogene Wolldecke. Und die Fenster hatten keine Scheiben, sondern nur Mückenschutz und Fensterläden aus Holz. Das hat ganz schön geschlaucht. Trotzdem, dass wir uns schon dicke eingepackt hatten, war es eine ungemütliche Nacht. Deswegen sind wir erst etwas später außer Haus und haben uns ins Novelty Cafe gesetzt. Da gab es erst mal einen Pot heißen Tee für mich. Und ein deftiges Frühstück. Christian entschied sich für den Kaiserschmarrn und war am Ende mega enttäuscht 🙁 War wohl nicht so lecker…
Nebenher versuchten wir unseren weiteren Aufenthalt in Laos zu planen. So richtig was bei rumgekommen ist aber nichts. Gibt halt zu viel schöne Sachen die man hier machen kann.
Wir haben es dann weiterhin ruhig angehen lassen und sind ein bisschen durch die Stadt gelaufen. Dabei haben wir noch die französische Familie vom Boot getroffen und mit denen ein bisschen gequatscht. Das fanden die zwei jüngeren Kinder dann irgendwann langweilig und haben angefangen sich zu streiten – ha, wie bei uns damals auch 😀
Christian und ich sind dann noch zum Wat Xieng Thon. Die wollten 20000 KIP (2 Euro) für den Eintritt. Pro Person. War aber dann auch wieder ganz schön.
Zum Sonnenuntergang wollten wir auf den Mount Phu Si. Soll schön da oben sein. Dachten sich auch gefühlt alle anderen Touristen, die gerade in Luang Prabang waren. Wir mussten auch hier wieder Eintritt zahlen. Wieder 20000 KIP. Also stapften wir die über 200 Treppen nach oben, trafen einen Mitarbeiter aus unserem Guesthouse, vorbei an vielen Buddhastatuen und bekamen mehr und mehr eine atemberaubende Aussicht über die Stadt und den Mekong.
Gerade noch rechtzeitig sahen wir die Sonne hinter den Bergen verschwinden. Den besten Platz hatten wir allerdings nicht mehr ergattern können. Es waren einfach zu viele Leute da oben. Und während Christian noch ein paar Fotos machte, wurde ich von drei Jugendlichen angequatscht. Ob ich sie in Englisch unterrichten könne… Äh, whhaaat? Naja, bisschen konnten wir uns ja dann doch unterhalten und für mich war es die Gelegenheit den Google Übersetzer auszuprobieren. Christian gesellte sich dann auch noch dazu. Die drei waren echt nett. Und sehr bemüht, aber auch sehr schüchtern.
Dann trennten sich unsere Wege und wir trafen Pascal und kurze Zeit später auch Tiago und Jonathan am Nightmarket. Und ein neues Gesicht gesellte sich zu uns. Serena aus Italien. So sweet! Wir suchten uns ein Restaurant aus, das Yuni Yupoun Restaurant. Die hatten ein tolles Konzept. Zwei bis drei Gerichte aus mindestens 6 verschiedenen Ländern. So findet doch jeder was. Und meine Meze Platte war göttlich – vor allem der Hummus!!! Eric kam nach dem Essen noch zu uns. Er ist gerade auf der Suche nach einem Motorrad. Zwei Tage später hat er eins für 160 Euro gekauft. Damit reist er ab sofort weiter.
Zu siebt sind wir dann in die Red Bul Bar (kein Schreibfehler!). Dort trafen wir auf drei weitere Italiener. Katharina (hat neun Jahre in Deutschland gelebt), Francesco und Marco (der besaß zwei Restaurants in Luang Prabang). Die Stimmung war wieder sehr ausgelassen. Es war nur einfach wieder zapfig. Wir spielten ein sehr lustiges Spiel, welches Tiago kannte und saßen da bis halb eins. Dann wurden wir rausgeschmissen. Lange haben die da nämlich nicht geöffnet. Die Anderen hatten es gut, die purzelten nur über die Straße und waren in ihrem Hostel. Wir mussten noch ein Stückchen laufen. Es wurde dann ein längeres Stückchen, weil wir etwas die Orientierung verloren haben. Also doch wieder mit GoogleMaps den Weg zurück gefunden. Diesmal dick eingepackt gebubut.
10.12.2019
Die Nacht war etwas entspannter. Nachdem wir uns für zwei Tage einen Roller für 170000 KIP (17 Euro, teurer als in Thailand) gemietet haben ging es zum Brunchen ins Le Banneton, ein französisches Café, mit einem überwältigenden Frühstücksangebot. Oh, es war sooooooooo lecker! Das Baguette, das Croissant… Leggaschmegga! Danke Romy und Thilo für den Tipp!
Dann machten wir uns auf den Weg zur Pak Ou Cave. Der Weg dorthin landschaftlich top, Straße flop. Überall riesige Löcher, die scheinbar aus dem Nichts kamen und nicht richtig geteert. Als wir in das Dorf fuhren, indem uns ein Boot rüber zur Höhle bringen sollte, wurde auf einmal ein Seil mit bunten Fähnchen über die Straße gespannt und wir wurden von älteren Laoten angeplärrt. Ah, anscheinend darf man nicht in den Ort weiter reinfahren. Die Rentner bekamen eine Parkgebühr und das Bootticket konnten wir auch gleich bei ihnen kaufen. Ganz schön taff, die Damen (und der Herr). Auf dem Weg zum Boot runter mussten wir durch einen Verkaufsbazar. Rechts und links verkauften Frauen ihre (wirklich wunderschöne) handgewebten Stoffe. Leider haben wir keinen Platz für sowas in unserem Gepäck 🙁 Von beiden Seiten versuchten die Mädels uns ihre Sachen anzudrehen.
Unten am Strand lagen ca. 5 ältere Herren. Nur sehr mühselig raffte sich einer auf, diskutierte mit den anderen ein wenig und brachte uns zum Boot. Sorry, hatten wohl seine Mittagsruhe gestört 😛
So tuckerten wir über den Mekong drüber und waren nach zwei Minuten an der Höhle angekommen. Und wir hatten mal wieder Glück! Außer uns gab es nur eine Handvoll Touristen dort. Von wegen der frühe Vogel und so 🙂
Wir bestaunten die uralten buddhistischen Reliquien. Das ging relativ flott. War keine große Höhle. Dann gingen wir noch in die obere Höhle. Da gabs wieder einige Stufen zu bewältigen. Rechts und links versuchten Frauen und ihre Kinder ihre handgemachten Armbänder, bemalte Muscheln und Steine zu verkaufen. Besonders die Kinder brachten uns in eine moralische Zwickmühle. Sollen wir sie beim Verkauf unterstützen, oder wäre es nicht besser, wenn sie in die Schule gehen würden. Immerhin beträgt die offizielle Schulpflicht in Laos acht Jahre. Schwierig schwierig 🙁
Oben angekommen ging es wieder in eine Höhle rein. Nach ein paar Meter wurde es aber komplett dunkel um uns herum. Sicht gab es nur noch mit Taschenlampe. Auch hier standen wieder einige Buddhastatuen rum und es gab Höhlenmalereien zu sehen.
Gefühlt jede Statue abfotografiert machten wir uns wieder zu unserem Opi, der uns zurück ans andre Ufer bringen sollte. Oh sorry, wieder bei seiner Mittagsruhe gestört. Naja, huift ja alls nichts. Schwimmen war keine Option. Da saßen wir also startklar in der Nussschale und… nichts! Der Motor sprang nicht an. Nochmal versucht… und nochmal und nochmal und nochmal… Opi packte seinen Werkzeugkasten aus und fing erst einmal an an dem Motor rumzuschrauben. Wie bestellt und nicht abgeholt saßen wir da. Der arme Kerl aber auch. Wäre er doch lieber liegen geblieben… Irgendein anderer Kumpel von ihm hätte uns schon rübergekarrt. Irgendwann hatte dann ein Kollege von ihm wohl erbarmen und brachte uns in seinem Nussschälchen zurück. Kurz noch ein Lao Kaffee und Lao Bier und dann ging es zurück. War ja auch anstrengend heute. Da braucht’s endlich mal wieder a gscheide Massage! Und die war wieder formidable!
Danach haben wir uns noch zum Essen mit unserer Crew getroffen. Ich habe mich dann gegen 22 Uhr abgeseilt. Ich versuchte weiter am Tagebuch zu schreiben; mit wenig Erfolg. Christian wollte nach einer Stunde nachkommen. Wer ihn kennt, kennt auch seine „Christiansche Zeitrechnung“. Es war 2:15 Uhr 😀
Nach einem Trinkspiel am Marktplatz, zog die Truppe noch weiter ins Utopia und hatten dann noch einen kleinen Absacker vor dem Hostel der Anderen.
11.12.2019
Am nächsten Morgen mussten wir unsere Unterkunft wechseln. Weil wir um eine Nacht in Luang Prabang verlängert haben. Und im Silkhane Guesthouse war dann schon alles ausgebucht. Kein Problem, der Babo von unserer Unterkunft scheint auch der Babo von den anderen Unterkünften in der nächsten Umgebung zu sein. Ganz „chefig“ zeigte er uns unsere neue Bleibe. Getrennte Betten. Aber ansonsten hat sich das Zimmer etwas wärmer angefühlt. Kein Klo mehr, welches Aufmerksamkeit haben wollte. Passt…
Zum Frühstück mussten wir unbedingt wieder ins Le Banneton. Danach ging es gemütlich auf dem Roller zum Kuang Si Wasserfall. Bevor man den Wasserfall erreicht kamen wir an einem Sanctuary für Mondbären vorbei. Knuffig diese Bärchen. Die sind wohl auch vor dem Aussterben bedroht. Wegen ihrer Gallenblase werden sie für die chinesische Medizin gewildert. Was ist nur los mit den Leuten?
Nachdem ich mein Herz an diese drolligen Dinger verloren habe gingen wir weiter zu dem wohl schönsten Wasserfall, den wir je gesehen haben. Sooooooooo klar und dieses Türkisblau. Der Wasserfall hatte mehrere „Abschnitte“ und wir gingen immer weiter nach oben. Immer brav Touri-Fotos gemacht. Mit all den anderen Touristen um uns herum. Immer wieder mal Leute von unserem Slow Boat getroffen. Wird wohl noch eine Weile passieren. Aber so kann man sich ja über seine bisherigen Erfahrungen austauschen.
Während die meisten Touristen unten am Wasserfall blieben entdeckten Chris und ich einen Weg, der uns weiter nach oben führte. Nach kurzer Zeit kamen wir auf ein kleines Plateau und hatten eine grandiose Aussicht über die Landschaft. Christian wollte dort etwas länger bleiben und die Ruhe genießen. Ich verspürte ein seltsames Gefühl. Ich glaube, es war Ehrgeiz. Kenn ich normalerweise gar nicht. Aber ich wollte weiter hoch und wissen, wie weit ich es noch schaffe. Bis ganz nach oben hab ich es dann geschafft. Waren aber auch nur noch weitere 5 Minuten Aufstieg. Trotzdem! Ich hab gesehen, wo der Wasserfall anfängt zu fallen 🙂 Damit Christian das nicht ganz verpasst, hab ich in über einen Videocall angerufen. Es lebe die Technik 😉
Dann traf ich zufällig noch Serena. Bisschen GirlyTalk und für den Abend verabredet.
Abends auf dem Markt noch ein paar Kleinigkeiten geshoppt (Bambus Strohalme – die passen allerwei ins Gepäck) und die Anderen wieder getroffen. Nachdem wir uns für 20000 KIP (2 Euro) beim All You Can Eat Buffet den Teller vollgeladen haben und uns einen Platz gesucht haben ließen wir es uns schmecken. Währenddessen ist Jonathan die Kinnlade runtergefallen. Weil Pascal mit zwei Kerlen im Schlepptau ankam. Und einen davon kannte Jonathan aus seiner Schulzeit. Beide wussten nicht, dass der jeweils andere in Laos unterwegs ist. Klein ist die Welt, sooooooo klein… Also wuchs die Gruppe jetzt um zwei weiter Jungs. Magnus aus Dänemark und Max aus England. Ach nein, da kam ja Eric noch mit einem Mädel um die Ecke – Emelie. Auch aus Frankreich. Neugierig wie wir alle waren, fragten wir, wie ihre Reise bisher aussah. Und dann erzählte sie uns etwas, das uns alle sehr berührte.
Sie wurde von einem französischen Paar adoptiert. Sie stammt eigentlich aus Korea. Und bis vor drei Tagen war sie auch dort, um ihre leibliche Familie zu finden. Was sie auch hat. Und es gab ein Happy End. Alle waren sehr glücklich, sich wiederzufinden. Emelie hat drei große Schwestern und zwei jüngere Brüder. Da sie das 4. Mädchen war, entschieden sich ihre leiblichen Eltern sie zur Adoption frei zu geben. Emelie sagte, sie hatte ein schönes Leben und hatte scheinbar Verständnis für die Situation. Aber jetzt müsse sie das ganze erst einmal verarbeiten. Sie wirkte sehr schüchtern, aber auch sehr offen. Wie sich später herausstellte war sie ganz und gar nicht schüchtern 🙂
Serena organisierte für uns alle einen Minivan, der uns am nächsten Tag nach Vang Vieng bringen sollte.
Den Abend ließen wir noch gemütlich im Utopia ausklingen 😀 Sehr gemütlich dort.
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