Life is better in Asia – Rundreise durch Südostasien Teil 15/18 – Siem Reap
Siem Reap 29.12.2019 bis 02.01.2020
29.12.2019
Um 7:30 Uhr kamen wir dann an. Wir krochen aus der Büchse raus und wurden von gefühlt hunderten TukTuk Fahrern an der Bustür angeplärrt. TukTuk? TukTuk! TukTuk? Ahhh! Grade eine Minute wach und dann sowas! Als wir unsere Sachen alle beinand hatten sind wir zu unserer Unterkunft.
Die Crocodile Villa war für den Zeitraum das günstigste, was wir auf booking.com gefunden haben. Und top bewertet! Allerdings waren wir viel zu früh da und beschlossen erst einmal zu frühstücken. In der Nähe fanden wir La Boulangerie und freuten uns auf ein gutes Baguette. Das Cafe wurde zu unserem Stammlokal in den nächsten Tagen. Also wir waren jeden Tag dort 🙂
Anschließend sind wir zurück zur Unterkunft und stellten fest, dass der Nachbar scheinbar Schlachter war. Er präsentierte frisch geschlachtete Schweineteile in seinem dreckigen, nach Tod stinkenden Hof. Und er schlachtete scheinbar jeden Tag.
Da unser Zimmer noch belegt war, gab uns unser (indischer) Gastgeber einen anderen Raum, indem wir uns noch ausruhen konnten. Wir waren ziemlich K.O. Aber hoffentlich ist unser Zimmer nicht auch so ähm – versifft.
Als wir am Nachmittag im „Empfangsbereich“ warteten (unser Zimmer war auch nach 14 Uhr noch belegt) kam ein junger Mann einbandagiert wie eine Mumie und entschuldigte sich, dass sie unser Zimmer noch nicht freigegeben hatte. Er wollte uns dafür ein Bier ausgeben. Und so kamen wir ins Gespräch… Marco (aus Slowenien) und seine Freundin (Ärztin aus Belgien) kamen gerade aus dem Krankenhaus, wo er frisch verbunden wurde. Die beiden hatten einen Unfall mit dem Roller, bei dem Marco sich verletzt hatte. Dann kam eine wilde Story: bei dem Sturz schrammte er sich die linke Wade auf, hatte Blessuren an der linken Schulter und riss sich den rechten Fußnagel vom großen Zeh ab. Nachdem sie nach Stunden von einem Krankenwagen zu irgendeinen örtlichen Health Centre gebracht wurden (inkl. Roller IM Wagen) entschieden sie sich, ins International Hospital zu gehen. Wegen der hygienischen Umstände und mangels der Fachkompetenz der „Ärzte“. Dort wurde Marco zwar (unter anderem mit Morphin) gut versorgt; seine Freundin nähte seine Wunden selbst, aber für die 3 Tage, die er dort blieb musste er glatte 5.800 Euro blechen (zum Glück aber gut versichert). Jetzt waren wir uns kurz nicht mehr sicher, ob wir auch noch Roller fahren wollen 😮 Eine Stunde später haben wir uns aber schon einen Roller für die nächsten zwei Tage reserviert 😉
Wir bekamen übrigens das Zimmer, indem Marco mit seiner Freundin zuvor waren und es war, nunja versifft. Alles vergilbt. Toll, eine Badewanne! Nein danke! Och, so ein bisschen Mäusekot am mit Plastiktüten verstopften Fenstergitter im Bad waren jetzt auch kein Problem! Und die dicken Spinnweben in den Ecken gestalteten das Zimmer ja geradezu dekorativ! Mist – wir hatten hier für 4 Nächte gebucht… Aber es war halt das günstigste… Und bisschen Abenteuer wolltet wir ja auch. Trotzdem, der Typ hat mal sowas von gelogen auf der booking.com Seite!
Markt in der Nähe der Pub Street
Pub Street
Den restlichen Tag erkundeten wir noch ein wenig unsere nähere Umgebung (ja, da war natürlich auch ein Tempel dabei), lugten in die Partystraße Pub Street und fanden zum Abendessen das Tevys Restaurant. Super leckere und günstige Khmer Küche von einer sehr sympathischen einheimischen Frau und einem sehr lustigen Iren geleitet. Als wir das Lokal verließen standen die Leute davor Schlange um einen Tisch zu bekommen.
links: ein weiterer Tempel, rechts: Tevy´s Place
Wir schlenderten noch ein wenig über den Cambodian Market. Dort gab es tolle handgemachte Sachen, die ich gerne alle gekauft hätte, aber wie nur nach Hause bringen???
30.12.2019
Heute haben wir mal „ausgeschlafen“. Das heißt auf unserer Reise meist so irgendwas zwischen 9 Uhr bis 10 Uhr 😀 Unser Vermieter hat sich einen kleinen Welpen zugelegt. Oh wie knuffig!! Und er wirkte noch so tapsig! Neue Liebe gefunden…
Nachdem wir wieder in unserer Boulangerie waren, sind wir mit unserem abgerockten Roller (20 Dollar für 2 Tage) Richtung Angkor gedüst. Unser Vermieter hat uns noch einen Schleichweg vorbei an der Polizeistation gezeigt. Weil als Ausländer darf man offiziell hier gar nicht Roller fahren ohne kambodschanischem Führerschein. Da gilt auch keine internationale Fahrerlaubnis. Aber das kannten wir auch schon aus Thailand und Laos. Aber die Polizei hier ist anscheinend etwas Geldgeiler als anderswo. Aber der Vermieter fügte noch hinzu, dass er nicht glaubt, dass sie heute kontrollieren. Wegen „New Years Eve Holidays“. Alles klar…
Nachdem wir unsere (3-Tages) Pässe (inkl. Bild) für je 62 Dollar geholt haben flitzten wir zur ersten Tempelanlage namens Banteay Kdei. Joa, schon ganz cool hier. Wenn man sich so vorstellte, dass das auch schon ziemlich alt hier alles ist, drumherum viel Natur…
Banteay Kdei, den König Jayavarman VII. Mitte des 12. Jahrhunderts erbauen ließ, ist einer der drei Klosteranlagen von Angkor Wat neben dem Ta Phrom und Neak Pean. Banteay Kdei ist von der Bauweise, wie viele Tempel, im Bayon Stil gehalten. Er ist jedoch nicht so komplex und reichlich verziert. Er trägt den Beinamen Zitadelle der Mönche.
Gegenüber war ein Stausee namens Srah Srang. Was die damals schon alles gewusst haben! Diese Könige konnten durch ihre Seen ganzjährig Reis anbauen und somit ging es den Leuten damals scheinbar nicht allzu schlecht.
Direkt gegenüber vom Banteay Kdei liegt das Srah Srang Reservoir. Es ist etwa 725 × 400 Meter groß und diente zum Wohl aller. Der Name bedeutet eigentlich königliches Bad, was jedoch nicht die Funktion des Srah Srang war. Ursprünglich angelegt, um die umliegenden Reisfelder mit Wasser zu versorgen und so zu gewährleisten, dass die Arbeiter ganzjährig Nahrungsmittel zur Verfügung hatten, um die Bauten fertigzustellen.
Dann ging es zu unserem persönlichem Highlight in Angkor! Dem Ta Phrom. Hier hat sich im Laufe der letzten Jahrhunderte die Natur am deutlichsten das zurück geholt, was ihr gehörte. Die riesigen Bäume schien das Mauerwerk nicht zu interessieren und „kletterten“ mit ihren gigantischen Wurzeln scheinbar überall drüber, oder hindurch. Es war einfach nur beeindruckend. So sehr, dass hier auch der Film Lara Croft: Tomb Raider entstand. Da fühlten wir uns gleich schon wieder selbst wie Abenteurer auf der Suche nach einem Schatz. Und einen kleinen haben wir auch gefunden: eine sehr alte Frau, die offensichtlich sehr viel in ihrem Leben durchgemacht hat, saß in einem Zwischengang, indem es gut nach Räucherstäbchen roch. Sie hatte ein Körbchen mit geknüpften Armbändchen. Und diese wurden dann auch noch beim Anlegen an unsere Handgelenke von ihr gesegnet. Dieser Moment fühlte sich irgendwie besonders an.
Der Ta Phrom ist vielen evtl. auch als Tomb Raider Tempel bekannt, da er als Kulisse des gleichnamigen Films herhalten musste. Besonders berühmt ist einer der Seitenflügel mit einer eingewachsenen Würgefeige. Die Tempelanlage von Ta Phrom liegt knapp zwei Kilometer nordöstlich von Angkor Wat und hieß ursprünglich Rajavihara, was so etwas wie königliches Kloster bedeutet. Im Inneren findet man viele Darstellungen aus der hinduistischen Mythologie und an den Eingängen zum Tempel viele Gopurams mit den in Stein gemeißelten Gesichtern.
Völlig durchgeschwitzt machten wir uns dann auf den Weg zum nächsten Halt. Aaach herrlich, wir waren die Einzigen am Prasat Kravan. Bis auf diese ätzend aufdringlichen Verkäufer war es hier sehr ruhig. Für eine Minute… Dann kamen auf einmal drei Busse voll mit chinesischen Touristen. Christian (übrigens der zukünftige National Geographic Star Fotograf) versuchte noch schnell Bilder ohne Menschen zu machen. Das klappte zumindest beim vorderen Teil dieser heiligen Stätte. Beim hinteren Teil scharten sich die scheinbar sehr gläubigen Buddhisten um die kleinen „Löcher“ und beteten ganz andächtig.
Der Tempel ist dem hinduistischen Gott Vishnu gewidmet und wurde 921 erbaut. Der Prasat Kravan besteht aus fünf kleinen Räumen, auch Cella genannt. Diese sind alle von Norden nach Süden errichtet, wobei die Öffnungen stehts in Richtung Osten zeigen. Der Tempel zählt noch zur Indravarman-Epoche und ist nicht dem Bayon Stil zuzuordnen.
Eigentlich wollten wir dann zurück in die Stadt. Aber Christian entschied spontan, dass wir noch kurz nach Angkor Wat fahren. Ich saß ja nur hinten drauf, also hatte ich keine andere Wahl 😉 Aber es hat sich gelohnt. Die Sonne ging langsam unter und wir hatten ein sehr schönes Licht und um uns herum gab es ein paar Affen. Die warteten darauf etwas Essen abzustauben von den Leuten, die sich dort zum Picknick am See trafen.
Der Rückweg war etwas nervenaufreibend. Wir schienen direkt in die Rush Hour geraten zu sein. Die Straßen in Siem Reap waren vollgestopft. Hauptsächlich mit Rollern und überdimensionalen SUVs. Christian schlängelte sich gekonnt und latent aggressiv durch die Blechlawinen. Zum Essen ging es abends in Royal Indian. Die Nacht war sehr kurz, der kleine Welpe weinte ganz viel 🙁 Wie sich am nächsten Tag herausstellte war der kleine Hund erst zwei Wochen alt. Das machte mich ja dezent aggressiv! Wie kann man das einem Baby nur antun? Kein Wunder, dass er so dolle weinen musste.
31.12.2019
Heute sind wir um 4:45 Uhr (!!!) aufgestanden. Der Plan war, nach Angkor Wat zu fahren um einen wunderschönen Sonnenaufgang zu sehen. Mensch, das hat sich gelohnt – NICHT!!! Schon auf dem Hinweg war es sehr bewölkt, wir hofften aber noch darauf, dass in der nächsten halben Stunde die Wolkendecke aufbrechen würde. Das tat sie aber erst, als die Sonne schon aufgegangen war. Danke für nichts 🙁
Angkor Wat ist zwar die berühmteste Tempelanlage von Angkor, jedoch nicht die größte. Das wäre nämlich Angkor Thom.
Angkor Wat wurde etwa während des 11. Jahrhunderts aus Sandstein erbaut. Im Inneren kann man viele Apsaras auf den Wänden finden. Der Tempelkomplex ist von einem Wassergraben umgeben und war ursprünglich dem hinduistischen Gott Vishnu geweiht, bevor die Khmer sich dem Buddhismus zugewandt haben.
Mit den Massen an anderen Touris erkundeten wir Angkor Wat, saßen morgens um 8 Uhr auf dem Gemäuer und futterten Bananen. Außerdem mussten wir uns eincremen, die Sonne knallte jetzt schon ziemlich runter. Auf die großen Türme sind wir nicht, da hätten wir ne dreiviertel Stunde anstehen müssen. Darauf hatten wir keine Lust. Mir wurde außerdem schnell klar, dass wir das beste dann auch schon gesehen hatten. Der Tag zuvor war sehr viel interessanter. Trotzdem wollten wir noch einiges sehen. Schließlich waren wir in Angkor, wat 😉
Über die schwankende Plastikbrücke ging es zurück zu unserem Roller und weiter zum Angkor Thom Bayon Temple. Der war auch noch interessant, aber wir waren jetzt schon platt, es war heiß, zu viele Menschen, und HUNGER. Wir waren schon seit fast sechs Stunden auf den Beinen. Ein paar Touristen fütterten die Äffchen (was man ja eigentlich nicht tun sollte, wg. Wildlife und ungefährlich ist es auch nicht).
Angkor Thom, in dessen Zentrum der Bayon Tempel liegt, der vor allem wegen den riesigen Gesichtsskulpturen, die sich durch den gesamten Komplex ziehen, bekannt ist.
Die Gesichter in Bayon, wovon es etwa 200 Stück gibt, stellen übrigens Bodhisattvas (Erleuchtungswesen) dar. Der Bayon war lange Zeit das religiöse Zentrum der Hauptstadt von Angkor – Angkor Thom. Da er nicht so symmetrisch wie die restlichen Angkor Tempel aufgebaut ist, hebt er sich außerdem ein bisschen ab.
Dann überlegten wir, wohin als nächstes. Es standen noch ein paar Sehenswürdigkeiten auf der Liste. Aber erschreckt stellten wir erst einmal fest, dass wir kaum noch Sprit im Tank hatten. Wie kann das denn bitte sein? Wir hatten am Vortag erst vollgetankt und sind sicherlich nicht mehr als 25 Kilometer gefahren. Ich war davon überzeugt, dass uns was abgezapft wurde. Wozu sonst der Gummischlauch im Fach unter dem Sitz?! Als wir endlich etwas Internet fanden suchten wir via Google Maps die nächstgelegene Tankstelle raus. Dazu mussten wir allerdings aus der Anlage wieder raus.
Über einen relativ versteckten Weg fanden wir den Ausgang und fuhren über eine sandige Straße durch den Wald. Am Ende dieser Straße verkauften Locals Benzin. Dat nehmen wir!
Somit konnten wir schnell und vollgetankt wieder zurück in die Anlage. Weiter ging es dann nach Baphoun, Terrace of the Elephants, Phimeanakas, Terrace of the Leper King und zum Preah Khan.
Baphoun Temple
Der Tempelberg Baphoun wurde zu Ehren Shivas Mitte des 11. Jahrhunderts erbaut und befindet sich ebenfalls in Angkor Thom, nur unweit entfernt von Bayon. Er wurde also schon erbaut, bevor Angkor Thom existierte und war das Zentrum der vormaligen Hauptstadt Yasodhapura.
Terrace of the Elephants
Die Terrace of the Elephants liegt am großen Platz kurz nach dem Bayon Tempel Richtung Norden. Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut, besteht sie aus drei unterschiedlichen Plattformen und wurde höchstwahrscheinlich vom König genutzt, um Spiele oder Paraden auf dem Großen Platz anzusehen.
Phimeanakas und Terrace of the Leper King
Direkt neben Baphoun liegt der Phimeanakas, ein Hindu-Tempel in Form einer Pyramide. Er wurde am Ende des 10. Jahrhunderts erbaut und es wird angenommen, dass zumindest die Kuppel der Pyramide mit Gold überzogen war.
Die Terrace of the Leper King, nur ein paar Minuten nördlich der Terrace of the Elephants gelegen, zählt heute zu einem der besterhaltensten Khmer-Kunstwerke. Der Name wird übrigens abgeleitet vom Lepra-König. Eine Statue soll Yasovarman I. darstellen, den König, der die allererste Stadt in Angkor erbauen ließ und später an Lepra erkrankte und starb. Experten zufolge diente die Terrasse für Bestattungen der Königsfamilie.
Preah Khan
Hinaus aus dem North Gate zum Preah Khan Tempel, der 1191 errichtet wurde. Der weitläufige Tempel war einst das religiöse Zentrum von Angkor, bis Angkor Thom erbaut wurde.
Aber meine Abenteurerlust ist irgendwie verflogen. So langsam sah für mich alles gleich aus. Und wie bereits erwähnt, der spannendere Tag war gestern. Vielleicht lag es einfach auch an der Müdigkeit. Wir waren jetzt schon fast 7 Stunden unterwegs. Ohne Essen, wenig Schlaf, großer Hitze. Wir cruisten noch ein bisschen auf dem Roller durch die Gegend. Schön war es hier trotz allem! Und die Toiletten waren sauberer als so manches öffentliche Klo in Deutschland…
v.o.l. Neak Pean, , East Mebon Temple (Mitte 10. Jhd.), Pre Rup Temple (Mitte 10. Jhd.), Chau Say Tevoda (Mitte 12. Jhd.)
Weil ja heute auch Silvester war, gönnten wir uns noch ein paar Stunden Schlaf. Abends wollten wir uns etwas besonderes zum Essen gönnen und gingen ins Marum.
Anschließend sind wir zurück über einen Markt gelaufen. Der Weg dorthin war nicht einfach. Es war bumsvoll auf den Straßen. Und diese dicken SUVs meinten, sie könnten sich schon irgendwie die Fußgänger- und Rollermassen schieben. Wie ich diese Teile hasse. Ich sah einen Hund, der versuchte über die Straße zu kommen. Aber kein Verkehrsteilnehmer achtete auf ihn. Er sah mich nur voller Panik und stark hechelnd an. Der arme Kerl. Aber irgendwann schaffte er es dann doch.
Auf dem Markt war eine große Bühne aufgebaut, auf der eine scheinbar lokale Prominenz ihr bestes von sich gab und in ohrenbetäubender lautstark vor sich ihre Popmusik hin trällerte. Die Locals schienen sich alle fest zu freuen. Wir bahnten uns unseren Weg weiter durch die vollgestopften Straßen und wollten eigentlich ins Hard Rock Cafe. Das erschien uns musiktechnisch erstmals am vernünftigsten. Aber keine Chance. Wo vor zwei Stunden absolut nichts los war, ging es jetzt richtig ab. Wir fanden schließlich ein paar Meter weiter einen Platz in einer Rooftop Bar. Hier war die Musik auch halbwegs erträglich. Aber die Drinks waren eklig.
Die restlichen 1,5 Stunden bis Mitternacht verweilten wir am Fluss. Noch bisschen mit Mama und Bruder gequatscht. Dann war es endlich soweit. Wir erwarteten ein großes Brimborium. Aber außer etwa fünf großen Knallern und bisschen Gesprenkel an einer Brücke passierte nichts. Auch recht, so verpassten wir nichts und wir konnten um fünf nach in Richtung Bett. 😉
Im Bett schauten wir noch Dinner for One und Loriot. Bisschen Normalität musste schon sein! Um halb zwei war dann aber endgültig Schluss.
01.01.2020
Happy gutes Neues 😀
Heute gab es einen Lazy Day vom Allerfeinsten. Wussten auch nicht wirklich, was wir noch so machen sollten hier. Das Museum war uns zu teuer mit 12 Dollar Eintritt pro Person… Wir buchten lediglich einen E-Scooter für den nächsten Tag. Wir hatten eine ziemlich gut klingende Tour vor uns.
Abends haben wir im Benelle gegessen. Vegetarisches Restaurant 😉
Als wir zurück zur Unterkunft kamen weinte der kleine Andrews schon wieder bitterlichst. Irgendwann dachten wir, er sei verletzt, weil es so schlimm war. Sein Besitzer hatte ihn alleingelassen und in eine dunkle Kammer gesperrt. Ich konnte ihn da nicht drin lassen. Und weil ich dachte, sein Herrchen sei außer Haus, holte ich ihn da raus. Der Kleine war ganz aufgeregt. Er hatte nichts da drin. Nur Dreck. Kein Spielzeug. Oder eine Decke… Wir kuschelten mit ihm auf dem Flur und dann kam sein Herrchen aus seinem Zimmer – oupsi… Ich war ja quasi in die privaten Räume eingedrungen, aber er blieb ruhig und freundlich. Wir boten ihm an, dass wir auf Andrews aufpassen, solange er etwas essen gehen möchte und so hatten wir mit dem süßen Schnuffel unseren Spaß 🙂
02.01.2020
Morgens ging es wieder etwas früher raus. Ein letztes Mal holten wir uns Croissants bei unserem Lieblingsboulanger und zogen mit dem etwas lustig aussehenden Elektro Scooter in Richtung Tonle Sap.
Auf dem Weg dorthin hielten wir noch an einer Pagode, die wir durch einen Treppenaufstieg erreichten. Oben angekommen gab’s die Croissants und einen schönen Ausblick über die Landschaft. Dann wollten wir weiter zur Pagode laufen. Da kam uns aber ein Herr entgegen und forderte die Tickets. Welche Tickets? Kann man da welche kaufen? Nein, er wollte unser Angkor Ticket sehen. Aber wir waren doch gar nicht in Angkor, sondern auf der komplett anderen Seite?! Was hat das bitte mit Angkor hier zu tun? Wir waren aber ja nicht dumm und hatten am ersten Tag die Tickets abfotografiert. Die reichten ihm aber scheinbar nicht. Er wollte die Tickets haben damit er sie abstempeln konnte – er bot uns aber an, dass er uns für 5$ weiterlassen würde. Du Arsch! Hättest du einfach nur Nein gesagt, wäre ich weniger aggro gewesen. Aber das fand ich einfach nur ganz asozial! Ui und Christian erst! Wat hat der geschimpft. Bis wir beim Roller waren.
Auf dem Weg zum See passierten wir noch die Lotus Farm, aber da war anscheinend grade keine Blütezeit und so sah das ganze auch etwas trostlos aus. Irgendwann landeten wir dann im Slum. Und so wurde auch das Hauptziel an diesem Tag zum Reinfall. Um uns herum nur Baracken und die Leute wirkten auch nicht sehr begeistert. Außerdem gab es keine normale Straße mehr und wir hatten ein wenig mit dem Sand zu kämpfen. Wir beschlossen umzudrehen. Wenigstens schienen die Kinder hier zur Schule zu gehen. Die kamen nämlich gerade von dort. Schick in ihren Uniformen.
Da wir gegen 18 Uhr zum Flughafen mussten, aßen wir nochmal im Tevys, bevor wir um 17:30 Uhr den Roller zurück brachten.
Als wir zurückkamen wurde uns auch klar, warum unser Guesthouse „Crocodile“ Villa hieß. Der Besitzer zeigte es uns von der Dachterrasse aus. Direkt nebenan war eine Krokodilsfarm. Kein Witz! Mitten im Wohngebiet! Dass es davon ein paar um Siem Reap gab, war uns inzwischen bewusst… Aber hier?! Oh man, dieses Kambodscha ist schon echt seltsam!
Endlich am Flughafen angekommen mussten wir ziemlich lange an der Gepäckaufgabe warten. Es war nur ein Schalter offen, der zunächst ziemlich lange von einem älteren Paar blockiert wurde und dann noch von einer französischen Gruppe. Die hatten wohl Übergepäck und mussten etwas umpacken.
Die Ausreise aus Kambodscha fiel uns nicht besonders schwer. Es gab sehr schöne Plätze und Momente hier, aber im Vergleich zu Thailand und Laos auch mehr stressige Situationen.
Und Asiaten sind einfach auch immer furchtbar laut, wenn sie sich in einer Gruppe befinden. Das bekamen wir im Wartebereich vor dem Abflug noch zu spüren.
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