Life is better in Asia – Rundreise durch Südostasien Teil 12/18 – Phnom Penh
Phnom Penh 17.12.2019 bis 21.12.2019
17.12.2019
So waren es ca. 45 Minuten Flugzeit. Außerdem wäre die Einreise etwas komplizierter verlaufen. So aber war es total easy am Flughafen in Phnom Penh. Die wollten ja nicht einmal ein Passfoto von uns haben. Nur 30 Dollar. Und das mit den Dollar ist hier nämlich so eine Sache. Die wollen hier nur Dollar. Von Vornherein. Für alles. Selbst für Getränke.
Aus dem Flughafen raus kam uns gleich direkt eine dicke Hitzewand entgegen. Zuvor haben wir noch eine fette Werbung für Internet gesehen und haben mal eben jeder 13 Dollar für eine SIM Card ausgegeben. 4G Netz. Einen Monat lang. 80GB!!!!! Zu Hause habe ich jeden Monat 2,5GB für 10 Euro zur Verfügung. Was läuft da nur schief bei uns?! Der Typ, der sich um unser Internet gekümmert hat, hat dann allerdings mit seinen Magic Moves ersteinmal mein Handy lahmgelegt. Das war von seinen Zaubertricks so verwirrt, dass es sich gleich mal aufgehängt hat. Vollidiot! Fuchtelt da wie wild rum und ich kann jetzt nichts mehr schreiben…
Im selben Moment kam ein TukTuk Fahrer. Der casht uns und für 7 Dollar (6,30 Euro) fuhr er uns in die Stadt zum Hostel. Der Jimmy. Kurz Nummern ausgetauscht. Jimmy wollte nämlich für uns Taxi Fahrer spielen die nächsten Tage. Ziemlich geschäftstüchtig die Leute hier, wie sich noch herausstellen sollte. Haben wir dann aber doch nicht in Anspruch genommen.
Wir checkten im Rachana Hostel ein und zogen kurz darauf los, um unsere Hood zu erkunden. Mitten in der Stadt. Laut. Viel zu viel Verkehr. Und ununterbrochen wird man angequatscht. Egal was. Essen, TukTuk, Massage… Oh wie schön war es doch in Laos! Aber gut, wir mussten uns daran gewöhnen. Hatten ja auch noch Vietnam auf der Liste. Aber die Verkehrsteilnehmer hier sind einfach nur Rowdys. Da fährt keiner um dich herum, wenn du die Straße überqueren willst. Die fahren alle direkt auf dich zu!!! Die Verkehrsregeln haben wir hier bis heute nicht verstanden (Glaube der der das größere Gefährt hat, darf als erstes fahren). Es wird bei Rot über die Kreuzung gefahren und wenn Fußgänger grün hatten, sollten die gefälligst auch aus dem Weg gehen. Ja du mich auch!
Für das Abendessen sind wir ins Evergreen Vegetarian Restaurant. TripAdvisor ist immer meine Lieblingsapp auf Reisen 🙂 Hat ziemlich gut geschmeckt wieder. Kurz haben wir auf unserer Roof Top Bar vorbeigeschaut, da war aber nichts mehr los. Außer Lärm. Scheinbar sind wir direkt am Eingang zur Amüsiermeile gelandet. Ja, und so trällerte sich auch nachts um halb eins noch einer die Seele beim Karaoke aus dem Leib. Mit voller Leidenschaft. Bis unsere Ohren bluteten.
Nachts „kühlte“ es bis auf ca. 23 Grad runter. Wir waren wieder im Süden angekommen.
18.12.2019
Diesen Tag zu beschreiben fällt mir schwer. Weil es irgendwie ein blöder Tag war. Ich war genervt von dieser blöden Stadt. Christian wirkte auch nicht besonders entspannt. Alle paar Meter wurden wir angelabert. Irgendwer wollte uns immer gleich was verkaufen. Sogar im Wat Ounalom. Diese Pagode wirkte recht imposant. Eine riesengroße Glocke hing im Hof und auch ein überdimensionaler Gong. Hinter dem Tempel gab es ein paar Gräber. Dazwischen entspannten und spielten ein paar Katzen.
Direkt gegenüber von der Anlage war auch schon der Sisowath Quay, eine Promenade am Tonle Sap. Aber auch hier fiel es uns schwer, Phnom Penh irgendetwas gutes abzugewinnen. Es war laut, heiß, dampfig, stinkig und dreckig.
Genervt zogen wir weiter zum National Museum Phnom Penh. Dort stellten wir dann fest, dass die einfach mal 15 Dollar (inkl. Audioguide) haben wollten – äh, pro Person übrigens. Kambodscha ist ganz schön ausgefuchst. Money-Maker, überall. Das wollten wir nicht zahlen. Zum Glück konnten wir ein paar Ausstellungsstücke auch von außen betrachten.
Nachdem wir uns ein bisschen darüber ausgelassen haben, wie blöd hier gerade alles war suchte ich uns via TripAdvisor ein Café in der Nähe raus. Connecting Hands hieß der Laden. Hell und modern eingerichtet. Healthy Food und ein soziales Projekt, welches jungen Mädchen und Frauen (aus armen und teils traumatischen Verhältnissen stammend) es ermöglicht eine sehr gute Ausbildung im Restaurantbereich zu bekommen. Natürlich waren die Preise dadurch etwas erhöht (vergleichbar mit deutschen Preisen), aber da es sehr gut schmeckte und die Mädels auch echt super lieb und aufmerksam waren, zahlten wir das gerne.
Bei weiteren Recherchen fanden wir heraus, dass es mehrere solche Projekte in Phnom Penh gibt. Na wenigstens etwas gutes an diesem Kaff hier.
Weiter ging es dann zum Wat Phnom Daun Penh. Da haben wir zunächst keinen Eingang gefunden, weil der Bereich eingezäunt war. Irgendwann fanden wir dann eine Lücke und sind rein. Scheinbar gibt oder gab es hier ein Fest. Naja, wir stapften erst mal wieder ein paar Treppen nach oben. Es war sooooooooo heiß. Oben angekommen wurden wir direkt wieder angequatscht. Aber diesmal wollte uns der junge Mann nichts verkaufen. Er fragte, ob wir uns ein bisschen mit ihm unterhalten könnten. Er wolle sein Englisch aufbessern. Hatte ich irgendwie nicht so Bock drauf. Aber der Kerl war echt ganz nett und sein Englisch war schon ziemlich gut, sodass wir doch auch ungefähr eine viertel Stunde mit ihm redeten. Er konnte uns dann sogar noch was über den Wat Phnom Daun Penh und seine Geschichte erzählen. WinWin für alle quasi.
Anschließend haben Christian und ich uns noch den Tempel in Ruhe angesehen. Und als wir uns gerade kurz hingesetzt haben, um zu überlegen, was wir als nächstes machen wollten wurden wir schon wieder angelabert. Diesmal zwei junge Mädchen. Ob wir kurz Zeit hätten ihren Fragebogen auszufüllen. Sie studierten Touristik und bräuchten das für ihre Projektarbeit. Also haben wir uns dafür auch noch 10 Minuten Zeit genommen. Die waren ja auch ganz putzig 🙂 Beim Verlassen des Geländes haben wir dann bemerkt, dass es doch einen offiziellen Eingang gab, wo auch 1 Dollar Eintritt verlangt wurde. Uuups – schnell weg hier 😉
Jetzt brauchten wir unsere Ruhe und haben uns bis zum Abendessen (im Friends – The Restaurant) in unsere Höhle verkrochen. Duschen mit warmen Wasser war schwierig, weil der Boiler an den Strom angeschlossen war. Und der fiel immer wieder mal aus. Vermutlich wegen den vielen Baustellen um uns herum. Aber daran gewöhnten wir uns hier auch irgendwie. Oder war es Resignation?
19.12.2019
Zum Frühstück ging es nochmal ins Connecting Hands. Das Frühstück vom Vortag war nämlich ziemlicher Mist. Aber hier wussten wir, dass wir ordentlich Schlemmen konnten 🙂 Dass wir die Energie auch dringend benötigten für diesen Tag, ahnten wir zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht. Wir wollten heute ins Genozid Museum, dafür mussten wir über zwei Kilometer durch die Stadt laufen. Und es hatte 35 Grad. Für ein TukTuk waren wir zu geizig und zwei Kilometer kann man in der Regel schon auch mal laufen.
Wir hatten eine ungefähre Vorahnung was uns erwartet. Aber das die Geschichte Kambodschas uns so auf’s Gemüt drücken wird, hätten wir nicht gedacht. Vor allem, weil diese Geschichte noch gar nicht allzu lange her ist. Hier haben wir mit Audioguide 8 Dollar pro Person gezahlt. Ohne diesen (deutschen) Audioguide macht das ganze auch überhaupt keinen Sinn. Eine ruhige Stimme führte uns durch das „S-21“ (Folter)Gefängnis von Raum zu Raum und berichtete detailliert über die Geschehnisse. Teils gab es original Berichte von Überlebenden, oder Angehörigen. Durch die vielen Fotos konnten wir uns halbwegs ein Bild davon machen, was unter Pol Pots Schreckensherrschaft in diesen alten Schulgebäude passiert ist. Ich musste einige Male mit Tränen in den Augen die Räume verlassen und hörte meinem Sprecher draußen im Garten weiter zu. Absolut niemand von den Touristen hier lächelte. Viele blieben lange Zeit draußen auf den Bänken unter den Bäumen im Schatten sitzen und hörten einfach nur zu. Auch Christian setzte das ganze zu, sodass wir beschlossen, die Tour früher zu beenden.
Mit der Erkenntnis, dass diese Verbrechen zwar hier in Kambodscha vor gerade Mal 40 Jahren ihr Ende fanden, aber trotzdem auch heute noch unvorstellbare Dinge weltweit passierten machten wir uns auf den langen Weg zurück. Die Killing Fields wollten wir ursprünglich am nächsten Tag machen. Aber nochmals an einem anderen Tag mit diesem furchtbaren Thema konfrontiert zu werden hielten wir für keine gute Idee. Die Killing Fields noch am selben Tag zu besuchen schafften wir nicht mehr, da es schon zu spät war und die Gedenkstätte 15 Kilometer außerhalb von Phnom Penh lag.
Wir schlugen diesmal einen anderen Weg ein und kamen am Unabhängigkeitsdenkmal vorbei.
Abends aßen wir im Davids Noodles. Das besondere hier waren nicht nur die günstige Preise, sondern auch, dass man dabei zusehen konnte, wie der Koch den Nudelteig frisch zubereitete. Christian hatte eine Nudelsuppe und ich leckere Dumplings 😀
20.12.2019
Nachdem wir ausgeschlafen hatten brunchten wir im Backyard Cafe.
Bis auf einen kleinen Fauxpas hatten wir in dieser Stadt immer Glück mit dem Essen 😀
Danach sind wir zum Royal Palast und der Silberpagode. 10 Dollar Eintritt pro Person. Ganz schön happig, aber einmal und nie wieder. War etwas enttäuschend. Vor allem die Silberpagode. Da hatten wir uns aus den Berichten aus Internet und Reiseführer deutlich mehr erwartet. Da war der Smaragd Buddha ja noch ganz nett, aber es war unfassbar überlaufen und der tolle silberne Boden war zum größten Teil mit Teppich belegt. Also so viele Foto wie möglich gemacht und dann schnell wieder raus hier.
Wir wollten noch zum FCC – Foreign Correspondents‘ Club. Erst recht, nachdem wir die aktuelle Grand Tour Folge am Vorabend gesehen haben 🙂 Absolut empfehlenswert!!! Leider war der FCC wegen Sanierungsarbeiten eine totale Baustelle. Da stand nur noch ein Rohbau. Christian war total enttäuscht 🙁 Denn auch hier steckte ganz viel Geschichte drin, die hoffentlich auch im renoviertem Gebäude zu spüren sein wird.
Zum Abendessen gingen wir ins Sara Ethopian Restaurant and Coffee Shop. Ich kannte äthiopisches Essen schon aus München (Annalena, falls ich wieder zurück komme 😉 ). Für Christian war es eine neue Erfahrung. Aber es hat ihm zum Glück geschmeckt. 🙂
21.12.2019
Heute ging es pünktlichst nach Sihanoukville. Vier Stunden Fahrt waren uns angesagt gewesen. Aber wir hatten diesmal einen übervorsichtigen Fahrer. Für 230 Kilometer brauchten wir 6 Stunden. Und die Klimaanlage fiel komplett aus. Christian war genervt. Mir war wieder alles egal. Nimm doch auch mal die Egal-Pillen 😛
Hier eine Übersicht unserer Stationen, damit könnt ihr einfach zwischen den Beiträgen hin und her oder direkt zu einem bestimmten Beitrag springen
- Thailand
- Laos
- Kambodscha
- Vietnam